Nach den letzten erfolgreichen Spielen inklusive Derbysieg und den Sprung auf den Aufstiegsplatz zwei der Tabelle konnte man frohen Mutes und voller Vorfreude die Reise in die Hauptstadt starten. Eine illustre Biberacher Reisegruppe machte sich am Samstag auf zum Echterdinger Flughafen, standesgemäß flogen wir selbstredend mit Airberlin nach Tegel.

 Dieser alte etwas verratzte Airport ist aber immerhin sehr zentral gelegen und hätte eigentlich längst schon geschlossen, wenn der sagenumwobene BER fertig wäre…bin mal gespannt ob wir in 10 Jahren immer noch mit Airberlin nach Tegel fliegen…;-) Jedenfalls durften wir uns auch auf ein sattes Neulandkreuzle freuen, auf die Alte Försterei in Köpenick, Union Berlin. Bei nem Sieg springt sogar der Platz an der Sonne raus, beste Voraussetzungen. Unser Hostel am Prenzlauer Berg machte auch gut was her, hohe Decken und Berliner Weisse mit Schuss an der Bar zum Start in den Tag. Der erste Programmpunkt war eigentlich die Monkey Bar am Kuhdamm, was aber ausfiel wegen Überfüllung. Somit ging es los im Irish Pub gegenüber, bisschen Rugby schauen sowie Parallel den Erstliga Klassiker BVB-FCB. Highlight war aber das Match Tottenham-Westham, die Spurs drehten die Party sehr zur Freude eines Einzelnen kurz vor Schluss noch und gewannen 3:2. Nächste Anlaufstelle der Tour war ein Geheimtipp der an uns herangetragen wurde, das Wiener Blut in Kreuzberg. Schon der Görlitzer Bahnhof liess aber nichts gutes vermuten, man kam sich vor wie im Schäbigsten Viertel Amsterdams…echt krass. Die Bar machte dann auch nicht so viel her wie versprochen, einzig die günstigen Preise waren positiv zu erwähnen, sowie die Nachfrage des Barkeepers, ob man denn nen speziellen Gin wünscht in seinen Gin Tonic. Manch durstiger Kamerad hatte plötzlich 3 offene Getränke vor sich stehn. Da auch noch der Hipster DJ ausfiel wegen technischen Problemen, zogen wir nach kurzer Diskussion weiter ins Szeneviertel Friedrichshain, ins mir bekannte RAW-Gelände. Dort war in der Astra Bar eine 80er/90er Party geboten, die am Ende genau das Richtige für uns war und doch sehr zu gefallen wusste. Illustres weibliches Partyvolk war zuhauf vorzufinden, sowie Schnaps-Cola in rauhen Mengen. Die Heimreise ins Hostel gestaltete sich nächtens dann doch eher etwas zäh und schwierig, aber irgendwann schaffte es dann doch jeder zurück für den eher kurzen Schönheitsschlaf. Am nächsten Morgen war um 9 Uhr Wecken, da man noch das Gepäckgalama zu lösen hatte. Wir entschieden uns, die Taschen vor dem Spiel schonmal nach Tegel zu bringen, da man ergoogelt hatte, dort Schliessfächer vorzufinden, aber vergeblich der Weg! Somit hofften wir doch auf einen einigermassen guten Service von Union am Gästeblock, wir wurden hierbei nicht enttäuscht. Nach kurzer aber sehr feiner Sightseeing Tour am Brandes und am Reichstag, inklusive Selfies und Currywurst am Baum 7, ging es dann los Richtung Köpenick, teils mit der Bahn, teils mit dem Taxi, am Ende zeitgleich am Ziel trafen wir im Stadion dann auf Suhles, der ganz gelöst am Spieltag mit dem ICE anreiste, ohne Zeitpuffer, aber trotzdem vor uns am Ziel war. Auch die Rückreise trat er über Tegel einen Flug früher an als wir, verlor aber deswegen lang nicht soviel Nerven…Das match begann standesgemäss, erste Chance, erste Kiste von unserem neuen Killerknipser T-Rod, der Gästeblock entsprechend postitiv gestimmt mit gutem Dauersupport. Von Union kam erstmal erstaunlich wenig, sowohl auf dem Feld als auch auf den Rängen. Erst nach dem geschenkten 1:1 änderte sich dies, man hatte bis dahin das Spiel im Griff und Chancen zum 2:0, anschliessend hatte dann der Gastgeber etwas mehr vom Spiel, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, letztendlich blieb es aber beim 1:1, passt! Die Rückreise sollte dann reibungslos verlaufen, sogar noch genügend Zeitpuffer, um sich nochmals einen reinzukippen in Tegel. Alles in allem eine sehr satte und gute Tour, leider nicht gekrönt mit dem Dreier und Platz 1, aber weiterhin in Lauerstellung bleiben ist für unseren VfB am Ende wahrscheinlich auch besser. Gelernt haben wir auch was, im Zeitalter der Smartphones ergoogelt man sich inzwischen fast jeden Schritt, es geht aber auch mal ohne, wenn man sich weniger Kopf macht und weniger Nerven verlieren will beim nächsten mal….:-) Allez VfB, wir freuen uns auf die nächsten Aufgaben in Liga 2!