Frühlingsfest und kurze Hosen Wetter, dazu auch rechnerisch fast nicht mehr abstiegsgefährdet und dann kommt der SV Werder zu Gast an den Neckar. Gibt schlechtere Tage als diesen um zum VfB zu fahren.

Im Vorfeld der Begegnung sorgte der Aufruf der VfB-Fans man möge doch auf Trachten in der Kurve verzichten für eine gewisse Aufregung. Gefruchtet hatte es aber dennoch, so sah man zwar in den Bierzelten auf dem Cannstatter Frühlingsfest unterschiedlichste Trachten von KIK oder TEDI, im Stadion war die einzige Verkleidung aber ein weiß-roter Dress. Sehr schön! Reichlich angeschossen und einige teils stark verwirrt ob der freizügigen Dirndl schafften es die anwesenden MBler samt Freundeskreis gerade so rechtzeitig in die Kurve um vollends den Nichtabstieg perfekt zu machen. Leider hielt der Kick nicht ganz das was VfB-SVW sonst immer so versprach und so waren Torraumszenen auf beiden Seiten eher die Ausnahme, weil unsere Innenverteidigung „Beckenbauer Pades“ und „Champions Leauges Bades“ nichts zuließen und auch auf rechts der „Ausfall“ von Andi Beck stark durch Baumgartl kompensiert wurde. Kompliment an Trainer Korkut, der nur ein Mal versucht hat Pavard auf rechts kicken zu lassen und dann gesehen hat, dass das eben doch nichts ist und entsprechend eine neue Variante versucht. Endlich mal aus Fehlern gelernt! Zudem brachte der VfB nach vorne auch nichts zustande, weil wir spielerisch eben limitiert sind und eigentlich nur „Einzelaktionen“ zu Toren führen können.
Eben eine solche hatte dann Insua mit butterweicher Flanke auf Fußballgott Gente, der im Sinne eine Weltklassefussballers per Kopf den Ball über die Linie streichelte. Gente, ich habe Dich früher in meinen Berichten auch mal oft als „Pussy Gentner“ tituliert. Aber ganz ehrlich: Du bist VfB, Du bist einer der letzten Gallionsfiguren, die ich aufzählen würde, warum ich (neben der Szene) zu diesem Verein fahre. Danke für eine satte Saison! Mit diesem 1:0 ging es in die Pause und danach passierte nicht mehr wirklich viel. Den Bremern fehlte heute vieles, was sie die Spieltage zuvor stark gemacht hatte. Und so kam Özcan nach einem gut zu Ende gespielten Konter zu seinem ersten Bundesligatreffer, der gleichzeitig den Endstand und den Nichtabstieg bedeutete.
Durch das Rund hallte ein „Wenn Du mich fragst wer Meister wird“ und einfach nur zufrieden trat man die Heimreise an. Danke Jungs, Danke Trainer und hoffentlich wirds nix mit Europa :-)

In dem Moment als ich diese Zeilen schreibe, haben wir sowohl in Leverkusen (wie bitte in Leverkusen?) als auch zu Hause gegen Hoffenheim gewonnen. Unfassbar eigentlich. Mit einem Sieg bei den Bayern spielen wir nächstes Jahr also international. Also packen wirs an.
Spaß ohne: Obwohl ich die Europacuptouren unglaublich vermisse, hoffe ich inständig, dass es jetzt noch nicht reicht. Denn man muss schon ehrlich und realistisch sein: Fußballerisch haben wir schon noch „Entwicklungspotenzial“ und sind eigentlich nur in Schlagdistanz zu europäischen Plätzen, weil der Rest der Liga halt auch wenig bis nichts kann. Nächstes Jahr geht es erst mal wieder gegen den Abstieg und darauf sollte der Fokus sein!

Allez VfB!