Endlich lies ich an einem nebligen Dienstagabend um 18:15 Uhr den Stift fallen, um mal wieder die Jünger des roten Brustrings im DFB-Pokal sehen zu dürfen. So traf man in Merklingen auf Mosche, der mitsamt seinem sowas von VFB-ler Sohn schon mit den Hufen scharrte, um endlich nach Stuttgart zu düsen. Selbstredend, dass jemand, der diese Strecke unter der Woche regelmäßig fährt, im Schlaf (und mit 180) nach Stuttgart findet, sodass wir ganz am Ende doch noch viel zu früh am Neckarstadion ankamen.
Es hieß also Pokal gegen Kaiserslautern: Gibt sicher Schlechteres an einem Dienstag. Das weite Rund war sehr gut gefüllt und auch der eine oder andere Pfälzer hatte die Reise in die Kesselstadt auf sich genommen. Neben dem Trio von der Alb, war (wie immer) Suhles, sowie Sebi, Robbe, Medes und AK am Start und man sinnierte, dass es damals – als sich Lautern und der VfB noch nicht so gut wie heutzutage verstanden – bei so einem Kick doch auf den Rängen noch ein wenig spannender war. Der VfB trat mit dem zweiten Anzug auf, welcher und das muss man ehrlich sagen, nicht wirklich passte. Zwar ging man relativ entspannt und auch einigermaßen verdient in Führung, jedoch schenkte man das Spiel danach langsam, aber stetig ab. Dazu kam noch ein unsagbarer Badenser, der sich heute als 23. Mann auf dem Spielfeld versuchen durfte und das Spiel unnötig verschärfte. Zu keiner Zeit war dieses Spiel giftig, bis ja bis, der Badenser eben wie man im Trash TV sagen würde, Air Time brauchte und hier und da anfing, gelbe Karten zu verteilen. Damit es dann aber vollends rund ging, pfiff er Elfer, wo es höchstens Freistoß an der Eckfahne hätte geben sollen. Ehrlich, der Videobeweis ist absolut scheiße, aber wenn Profischiedsrichter das nicht sehen, dann weiß ich langsam auch nimmer. Auch wenn das kein Elfer war, war der Ausgleich für die roten Teufel mehr als verdient. So sahen das auch die Gäste im D-Block, die insgesamt eine heiße Sohle aufs Parkett legten, ganz im Gegenteil zur Cannstatter Kurve, in der wir eher einen mittleren Tag erwischten.
Aber und das ist das Krasse am VfB der „Neuzeit“, man gewann das Spiel dann eben doch, indem man in der zweiten Halbzeit ein kleines bisschen besser wurde und Headcoach S.H. dann doch noch Teile des ersten Anzugs ins Spiel brachte. In der Sekunde als Angelo Stiller den heiligen Rasen betritt und den langsamen Bayer Krätzig ersetzt, ist das ein anderes Spiel. Schon ein krasser Typ, der Junge. Ich bin gespannt, wie lange er noch beim VfB sein wird. So stellte schlussendlich Führichs Chris mit einem wirklich sehenswerten Treffen auf den Endstand, der dann quasi souverän nach Hause gespielt wurde. Nach kurzem Dank an die Mannschaft war ich knapp 30 Minuten später wieder in Merklingen und brauchte noch fast genau so lange noch Hause.
Nach der Auslosung der nächsten Runde und insbesondere der Partien ohne Beteiligung des VfB, kann man sich vielleicht ein zartes Pflänzchen Hoffnung auf eine Reise nach Berlin machen. Dazu sollte aber auch der zweite Anzug passen und Gegner wie der Jahn aus Regensburg sollten ernst genommen und dann auch bezwingbar sein.
Allez VfB